Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr fand am 7. und 8. März 2015 die "2.
OSNA-Oldies" im Osnabrücker Autohaus Härtel statt. In diesem Jahr verteilten sich die zahlreichen Stände von Oldtimer-Clubs und -Interessengemeinschaften, Automuseen und gewerblichen Anbietern
auf rund 8.000 qm Fläche. Im vergangenen Jahr waren es nur 3.100 qm. Bei bestem Frühlingswetter kamen ca. 7.500 an klassischen Automobilen interessierte Besucher, viele auch mit dem eigenen
Old- oder Youngtimer.
Direkt vor dem Haupteingang fiel gleiche der große Mercedes-Benz LKW vom Osnabrücker THW ins Auge. Der 1987 gebaute Rundhauber ist noch im aktiven Einsatz, während der daneben stehende Anhänger aus dem Jahr 1968 einst mit einem Aggregat bestückt war und nun als perfekter Grillwagen seinen Dienst versieht.
In der Haupthalle präsentierte sich als Erstes das Oldtimer- & Kraftfahrzeug-Teile Center
Osnabrück (OTC), deren Sitz sich nur wenige Hundert Meter vom Messegelände befindet. Erwartungsgemäß stellte der Horch-Spezialist einen perfekt restaurierten Horch 350 Phaeton 6 Sitze aus dem
Jahr 1927 aus. Das in dieser Ausführung sehr seltene Fahrzeug kostet rund 285.000 Euro. Fast unspektakulär wirkten daneben die beiden anderen Fahrzeuge, ein Volvo PV 444 von 1953 und ein
Mercedes-Benz 190 SL.
Passend für ein VW-Autohaus verleiteten der schwarze Ovalkäfer von Härtel und der Samba-Bus eines Uhrenhändlers zum näheren Betrachten. Die Oldtimerfreunde Wittlage zeigten in diesem Jahr zwei Audi und einen Triumph TR 6. Neben einigen Teilehändlern stellte auch der Hasberger Lackierbetrieb Mazzucca drei Fahrzeuge aus: Einen Fiat 500, eine Fiat 1500 Viertürer-Limousine und einen Ford Capri.
Zenztral in der Halle zog ein blauer VW Käfer alle Blicke auf sich. Der Mexiko-Käfer 1200 aus
dem Jahr 1984 war in dreijähriger Arbeit von Beschäftigten der Werkstätten Hilter der Heilpädagogischen Hilfe von Grund auf restauriert worden. Der Wagen mit einem Classic Data-Gutachten der Note
2+ wurde nun auf der Messe am Sonntag versteigert und für 19.500 Euro ging er an seine neue Besitzerin. Der Erlös kommt der Förderstiftung HHO zugute, um weitere innovative Projekte für und
mit Menschen mit Behinderung realisieren zu können.
An weiteren Fachbetrieben wie der Firma Niederhellmann, die einen Mercedes-Benz SL zeigte,
und der Firma Oldtimer Technikum mit ihrem edlen BMW 321 Kabriolett ging es weiter in die Ausstellungshalle hinein. Classic Carree Peterwerth hatte den Ford Falcon mit seiner leichten Patina und
einen Opel Rekord Caravan stehen und die Firma Kabriolett Acker Verdecke präsentierte ein VW Käfer Cabriolet 1303 und einen in der Vollendung befindlichen Bulli Typ 2 T1 von 1966. Beim TÜV Nord
parkte ein VW Käfer aus den Sechzigern und die British Fun Drivers hatten einen MG B und einen Morris Minor ausgestellt.
Die Oldtimer IG Osnabrück hatte sich ganz dem Motto des Veranstalters "Very British"
verschrieben und stellte einen MG NA Magnette von 1934, einen MG B (Baujahr 1969), einen Morris Minor Traveller aus dem Jahr 1971 und einen Rover P6 2200 TC (1977) aus. Besonders der schnuckelige
Morris Minor, von seinen Besitzern liebevoll "Moggi" genannt, weckte Emotionen bei vielen Besuchern.
Hinter dem Stand der Oldtimer IG Osnabrück ging es "very british" weiter. Das Autohaus
Rahenbrock zeigte mehrere klassische Jaguar. In traditionellem "british racing green" zog der Jaguar E-Type Roadster Serie 3 die Blicke auf sich, während der Jaguar XK 150 Cabriolet im leuchtend
rotem Blech daherkam. Abgerundet wurde die Reihe durch einen Jaguar Mark VII, für den Rahenbrock zum Abschluss der Veranstaltung den Preis des "schönsten Oldtimers der Veranstaltung"
entgegennehmen durfte. Jaguar-Spezialist Jag-Tech zeigte einen Jaguar XJS und nebenan stand ein weiteres E-Type Roadster Serie 3 Cabriolet.
Das noch junge Automuseum Ibbenbüren "Alte Feuerwache" hatte ebenfalls einen britischen
Roadster mitgebracht. Der seltene BSA schmückte den Museumsstand zusammen mit einer Triumph "Knirps", dem ersten in Deutschland hergestellten Triumph-Motorrad aus dem Jahr 1920. Daneben zeigte
der MSV Vehrte einen Triumph GT6 plus MK2 aus dem Jahr 1969 und einen MG A und warb gleichzeitig für die Wiehengebirgsrallye im Herbst.
Die NSU-IG Osnabrück konnte sich naturgemäß nicht dem Motto "very british" widmen, denn ihre
Fahrzeuge wurden in Deutschland hergestellt. In diesem Jahr zeigten sie einen NSU Prinz 3 und zwei NSU 1200/TT. Neben der NSU-IG stellte das Automuseum Melle zwei ihrer selbstverständlich
fahrbereiten Museumsfahrzeuge aus. Der Le Zebre war auch gleichzeitig das älteste Automobil der 2. OSNA-Oldies, während der Lotus jünger, sportlicher und natürlich britischer
daherkam.
Die Werkstatt des Autohauses Härtel war die Messe-Halle 2. Hier hatten sich gleich vier Clubs/IGs "niedergelassen". Die Saab-Freunde zeigten einen auch schon bei Treffen der Oldtimer IG Osnabrück am Industriemuseum gesichteten Saab 96 V4 und einen Saab 9000, während die Polo-Bladers den 40. Geburtstag des kleinen Volkswagens feierten. (Sorry, ich habe den Polo nicht fotografiert, deshalb fehlt gleich ein Bild). Außerdem stellte Sektion Osnabrück des Vdh-Mercedes-Clubs drei Fahrzeuge mit dem Stern aus.
Ebenfalls in der Werkstatt befanden sich die Dekra mit einem Hanomag "Kommißbrot" und die
Firma La passion, die einen niedlichen Renault 4CV, ein "Cremeschnittchen", einen Citroen CX und einen herrlichen Citroen DS Break anboten. Für mich gehörte der Break zu den schönsten Fahrzeugen
der Messe. Zwei Saab Cabrios zeigte, passend neben dem Stand der Saab-Freunde", der Autosattler Nisan-Interior. Am Stand des Veranstalters Christian Werner zeigte Oldtimer IG Osnabrück-Mitglied
und Wanderer-Experte Reinhold Grönemann eines seiner seltenen Vorkriegsmotorräder.
Neben den genannten Ausstellern gab es noch eine Reihe weiterer Firmen, die sich mit dem
Thema "klassische Automobile" beschäftigen. Darunter waren Versicherungsbüros, die u.a. auf Oldtimerrecht spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei Heyers, Oldtimerelektrik, Kfz-Sachverständige, die
Firma Stoffwechsel, deren Ford Taunus auf der Außenfläche parkte und weitere Aussteller.
Nicht weniger interessant als die Halle(n) war der Außenbereich. Dort standen zahlreiche Klassiker von Besuchern der Messe. Da diese irgendwann wieder fuhren und andere kamen, hatte man im Grunde eine Wechselausstellung im Freien. Bei dem herrlichen Wetter nutzten viele Besucher die Gelegenheit zu einer der ersten Ausfahrten in diesem Jahr. Hier zunächst Impressionen vom Samstagnachmittag, in einer zweiten Reihe folgen die Bilder vom Sonntag.
Am Sonntag nutzten noch mehr Klassikerfreunde die Gelegenheit,
bei frühlingshaftem Wetter die "OSNA-Oldies" aufzusuchen. Hier einige Impression vom Sonntagnachmittag.
Nachdem schon die "1. OSNA-Oldies" im vergangenen Jahr sehr gut angenommen wurde, konnte das Interesse in diesem Jahr noch weiter gesteigert werden. Dazu trug sicher die deutlich erweiterte Ausstellungsfläche wie auch das herrliche Wetter bei. Es hat sich gezeigt, dass Osnabrück ein sehr guter Standort für eine solche regionale Frühjahrsmesse der Klassikerszene ist. Es ist zu hoffen, dass die Veranstaltung auch weiter durchgeführt und, wenn möglich, noch ausgebaut wird. Dann aber könnte der Standort schnell an seine Grenzen stoßen.