Unser diesjähriger Urlaub führte uns wieder einmal in das Salzburger Land, unsere Kinder hatten sich durchgesetzt und so landeten wir im - für Familien sehr zu empfehlendem - Familienhotel "Zur Post" im kleinen Ort Unken. Rechtzeitig vorher hatte ich in den einschlägigen Fachzeitungen mal nachgeschaut, ob vielleicht gerade etwas in Sachen "Oldtimer" in der Nähe unseres Urlaubsortes stattfindet. Dabei stieß ich auf den "Großglockner Grand Prix". Die Homepage der Veranstaltung ließ keine andere Möglichkeit zu: Da musste ich hin! Aber nicht alleine, auch die Familie wollte mit. Die Fotos des letztjährigen Grand Prix begeisterten vorab alle. Kein Wunder, Organisator ist Marcus Herfort, der auch für die Classic Days Schloss Dyck verantwortlich ist.
Am Freitag starteten wir nach dem Mittagessen Richtung Großglockner-Hochalpenstraße. Direkt an der Mautstelle Ferleiten befanden sich das Fahrerlager und der Start. Zwei Stunden vor Beginn des ersten Wertungslaufes fanden wir auch noch einen Parkplatz. Wir hatten ausgiebig Zeit, uns die hochkarätigen Rennsportwagen - überwiegend aus der Vorkriegszeit - anzusehen. Besonders vielversprechend war der imposante Delage "Il Drago Ruggente" aus dem Jahr 1924 mit seinem 27 Liter-Flugzeugmotor und über 800 PS. Leider konnte er später nicht zeigen, was er zu leisten fähig war, da er nach wenigen hundert Metern stehen blieb.
Neben den Fahrzeugen traf man auch die beiden Renn-Legenden Jochen Maas und Klaus Ludwig. Letztere pilotierte später einen 300 SL-Flügeltürer den Berg hinauf.
Mit dem 75'er Lancia Stratos begann der erste Wertungslauf. Er ließ es im wahrsten Sinne gleich krachen. Direkt vor uns wurde hochgeschaltet, meiner Tochter "dröhnten" noch am nächsten Tag die Ohren. Ein Wagen nach dem anderen hetzte nun die Serpentinenstrecke hinauf. Insgesamt fünfzig Fahrzeuge stark war das Teilnehmerfeld, darunter faszinierende Fahrzeuge wie der Fiat Simca 508 C Barchetta, der Mercedes-Benz SSK, zwei Bugatti Typ 35 A bzw. 35 B, zwei Bentley, mehrere MG, Alfa Romeo 8C Monza, der Morris Cowly Single Seater aus der Vorkriegszeit. Die Nachkriegsjahre waren u.a. vertreten durch einen BMW Werkmeister und einen Veritas Meteor, einen Skoda 1101 Sport, insgesamt sechs Mercedes-Benz 300 SL und einige Porsche (904, 910. 914/6), einen Lancia Aurelia B20 GT 2 Liter oder einen Jaguar E-Type S1 Semi-Light Weight. Interessant auch der Porsche 356 B Carrera Spezial mit einer einzigartigen Karosserie, die bereits einige Elemente des späteren 911 aufwies.
Doch nicht nur die Rennfahrzeuge selbst waren faszinierend. Auf dem Gelände fanden sich auch ein zum Renntransporter umgebauter Mercedes-Transporter und eine schicke Corvette C1.
Dann ging es zum Start. Wir standen rund fünfzig Meter entfernt. Die Motoren heulten auf und ein Wagen nach dem anderen jagte an uns vorbei, den Berg hinauf.
Und hier noch der interessante Renntransporter...