Sonntagabend, das Telefon klingelt. Erwin B. von der Oldtimer IG Osnabrück, ist dran. „Hallo Uwe, der Adler Club präsentiert sich am kommenden Wochenende bei den Classic Days Schloss Dyck. Wir suchen noch jemanden, der ab Freitag für uns Fotos macht. Hast du Zeit?“ Kurze Pause. Classic Days Schloss Dyck. Wow. Montagmorgen im Büro den Urlaub klären, dann habe ich Erwin schnell zugesagt. Zwei VIP-Tickets bekam ich und Freitagmorgen ging es mit Yannik nach Düsseldorf, wo der Adler Motor Veteranen Club seine Basis aufgeschlagen hatte. Um 9.00 Uhr gab es eine Präsentation der Adler am Marriott-Hotel, Radio und TV war vor Ort. Anschließend setzte sich ein Konvoi in Bewegung Richtung Jüchen, Yannik und ich durften im Adler Trumpf Junior Kabriolett (Karosserie Karmann, Osnabrück!) eines Schweizer Adler-Besitzers mitfahren.

 

Auf dem Gelände angekommen, wurden die Adler auf einer reservierten Fläche aufgestellt. Vom frühen Adler aus der Zeit der Jahrhundertwende bis Ende der Dreißiger Jahre waren die Fahrzeuge des einstigen Frankfurter Automobilherstellers vertreten. In den Zwanziger Jahren gehörte Adler zu den bedeutendsten Herstellern und lag in Deutschland bei den Zulassungen meist an dritter Stelle hinter Opel und der Auto Union.

 

Am Freitagnachmittag fuhren die Adler-Besitzer mit ihren Klassikern über den Dreieckskurs und präsentierten den zahlreichen Besuchern der Classic Days ihre Schätze.

 

Während der nächsten beiden Tage wurden die Speicherchips unserer Kameras immer voller. Die Classic Days hatten mehrere Schwerpunkte. Auf der für diese Veranstaltung angelegten Rennstrecke gab es pausenlos Rennläufe in verschiedenen Klassen. Alleine schon die Zahl der hier fahrenden Vorkriegsfahrzeuge war beeindruckend. Bekannte Marken wie Alfa Romeo, Bentley, BMW, Bugatti oder Mercedes-Benz waren ebenso vertreten wie Raritäten von Senechal, Cunningham und NSU. Faszinierend waren der Einsätze des Napier-Bentleys mit seinem 20-Liter-Napier-Flugzeugmotor und vom Bentley „Old Mother Gun“. Bei den Rennläufen der Nachkriegszeit-Wagen gab es auch einen Sonderlauf von Fahrzeugen, die einst von Rennlegende Sir Stirling Moss bewegt wurden. Höhepunkt dabei war die Fahrt von Moss im 300 SLR von 1955, bei der der Mille Miglia-Sieger von 1955 zeigte, dass er auch mit über 80 Jahren nichts verlernt hatte. Das gleiche galt für die deutsche Rennlegende Hans Herrmann, der ihm im 300 SL-Prototyp von 1952 folgte.

 

Der Concours d’Elegance war besonders am Freitag Abend beeindruckend. Während die Teilnehmer den Grillabend im Schlosshof genossen, machten Yannik und ich nach dem Essen (nur wenige Meter von Sir Stirling Moss entfernt) einen kleinen Spaziergang durch die Orangerie. Außer uns war niemand da, so konnten wir ungestört und in aller Ruhe die einzelnen Fahrzeuge betrachten und ungestört fotografieren.

 

Am nächsten Tag diensten die Innenhöfe des Schlosses als Fahrerlager, gefüllt mit zahlreichen Rennfahrzeugen. Auf der Benjafield’s Racing Club mit seinen vielen Bentleys und mehreren Mercedes-Benz S und SS waren erschienen. Immer wieder rollten weitere Klassiker über die Wege Richtung Fahrerlager. Es war eine fantastische Atmosphäre.

 

Auf diversen Wiesen, teilweise unter Obstbäumen, standen unzählige Klassiker. Viele Clubs waren mit ihren Fahrzeugen gekommen und machten die Veranstaltung zu einem der größten Oldtimertreffen überhaupt. Die Classic Days Schloss Dyck haben sich sehr schnell zu einer der bedeutendsten Classic-Veranstaltungen weltweit etabliert. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an den Adler Motor Veteranen Club und meinen IG-Freund Erwin.

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